Schon im Mittelalter war der Feldflur "Kaunta" bekannt, wie ein Ostdorfer Historiker feststellte. Der Volksmund bezeichnet auch heute noch die Tallage zwischen
Balingen und Ostdorf mit "Kaunta" und nennt den sie durchfließenden Bach den "Kauntabach".
Dieser Bach trieb einst die Kauntamühle, und diese gehörte nach den Recherchen des Geschichtsforschers einem auswärtigen Grafen. Im Auftrag dieses Grafen betrieb die Mühle ein Ostdorfer Müller, der allerdings nicht nur "weiß", d.h. auf Rechnung seines Herren mahlte, sondern auch "schwarz" für die Ostdorfer Mitbürger und
den eigenen Geldbeutel.
Da ihm der Graf nicht so recht traute, kontrollierte er ihn häufig. Deshalb beauftragte der Müller die Ostdorfer Bauern und Bäuerinnen ihm das erscheinen des Grafen sofort zu melden. Da sich
damals viele Weiden zwischen Balingen und Ostdorf befanden und der adelige Herr gemütlich mit Gefolge gen Ostdorf ritt, blieb den Viehhütern oder den auf dem Feld arbeitenden Knechten und Mägden
immer noch genug Zeit, dem Müller das Erscheinen des Grafen rechzeitig mitzuteilen. Dieses geschah mit dem Ruf: "dr kaut" (zu deutsch: er kommt).
Sobald der Müller diesen Ruf hörte, stellte er sich auf das Kommen seines Herren ein, der ihn daher nie beim Schwarzmahlen erwischte, dem Frieden aber gar nicht traute und lakonisch meinte: "Ich
glaube, hier gibt es Hexen".
Da diese Hexe für den Müller eine gute, hingegen für den Graf eine schlechte war, ist die Maske der "Kaunta Hexa" keine ausgesprochene Schreckmaske, sondern eine verschmitzt dreinschauende,
listige Maske.
Die schwarz-gelbe Tracht der "Kaunta Hexa" stellt die Farben des Ostdorfer Wappen dar.
Die Farben unserer Hexe (gelb-schwarz) wurden an den Farben unseres Ortswappens angelehnt. Der Rock, die Bluse, die Schürze sowie das Schultertuch sind aus einem einfachen Leinenstoff gefertigt.
Unter dem Rock wird eine weiße Einsteigerhose getragen. Die Holzmaske, das sogenannte "G'sicht", welche mit einem schwarzen Tuch und echten Rosshaaren komplettiert wird, ist nicht als
ausgesprochene Schreckensgestallt angelegt, vielmehr soll sich in dem Gesicht der verschmitzte Ausdruck der gewieften Bauersfrauen wiederspiegeln.
Auf dem Schultertuch ist der Schriftzug unserer Zunft, ein Abbild unserer Hexen sowie die Nummer des Hästrägers (diese dient zur Identifizierung des Narren, falls dieser beim Umzug über die
Stränge geschlagen hat) mit Airbrush-Technik aufgemalt.
Komplettiert wird das "Häs" durch die Strohschuhe und durch den obligatorischen Hexenbesen
( natürlich mit "Beutestücken" von diversen Umzügen ! ).